Töten Katzen aus Spaß? Richtig oder Falsch?
Die Aussage „Katzen töten aus Spaß“ ist ein viel diskutiertes Thema unter Tierhaltern, Wildtierliebhabern und Forschern. Um diese Behauptung zu widerlegen, ist es wichtig, das natürliche Verhalten und die Instinkte von Katzen zu verstehen.
Natürliche Instinkte und Jagdverhalten
Katzen, sowohl Hauskatzen als auch Wildkatzen, sind natürliche Jäger. Dieser Instinkt ist tief in ihrem Verhalten verankert und wird durch eine Kombination von Faktoren wie Überleben, Spiel und Übung angetrieben. Selbst wohlgenährte Hauskatzen zeigen Jagdverhalten, das das Anpirschen, Fangen und manchmal auch das Töten von Kleintieren einschließen kann. Diese Handlungen sind nicht unbedingt durch das Bedürfnis nach Nahrung motiviert, sondern vielmehr durch einen tief verwurzelten Raubtierinstinkt.
Spielen oder üben?
Was als Töten aus Spaß erscheinen mag, ist oft ein Ausdruck des Bedürfnisses einer Katze, ihre Jagdfähigkeiten zu verbessern. Kätzchen zum Beispiel spielen mit Gegenständen und kleinen Beutetieren, um ihre motorischen Fähigkeiten und Reflexe zu entwickeln. Erwachsene Katzen setzen dieses Verhalten als eine Form der geistigen und körperlichen Betätigung fort. Wenn eine Katze mit ihrer Beute „spielt“, übt sie ein Verhalten aus, das sie wachsam und scharfsinnig hält und sicherstellt, dass sie ihre räuberischen Fähigkeiten beibehält, auch wenn sie nicht jagen muss, um zu überleben.
Die Freude an der Jagd
Es mag zwar den Anschein haben, dass Katzen Freude an der Jagd haben, aber ihrem Verhalten menschliche Emotionen wie „Spaß“ zuzuschreiben, ist eine Anthropomorphisierung. Katzen jagen nicht aus Böswilligkeit oder zur Unterhaltung, so wie wir Menschen es vielleicht verstehen. Ihr Handeln wird in erster Linie vom Instinkt und dem natürlichen Jagdtrieb bestimmt. Die Befriedigung, die sie nach einer erfolgreichen Jagd zeigen, kann jedoch eher als eine Form der Instinktbefriedigung denn als Vergnügen im menschlichen Sinne betrachtet werden.
Maßnahmen zum Schutz von Wildtieren
Um die Auswirkungen von Katzen auf die einheimische Tierwelt zu mindern, können verschiedene Präventivmaßnahmen ergriffen werden:- Die Verwendung von bunten Rüschenhalsbändern im elisabethanischen Stil ist eine wirksame Alternative zu herkömmlichen Halsbändern mit Glöckchen, die der Katze selbst Schaden zufügen oder sie in Bedrängnis bringen können.
Diese Halsbänder erhöhen die Sichtbarkeit für Vögel und andere kleine Säugetiere und verringern so die Wahrscheinlichkeit von Raubtieren. Außerdem kann die Fütterung von Katzen mit eiweißreicher Nahrung dazu beitragen, ihren Jagdinstinkt zu befriedigen, was zu weniger Jagdausflügen führt. Immer mehr Katzeneltern füttern ihre Haustiere mit Rohkost.
Katzen nachts im Haus zu halten, ist eine weitere Strategie, um dämmerungsaktive Wildtiere zu schützen. Alternativ können gesicherte Gärten und Katios eine sichere Umgebung im Freien bieten, in der sie frische Luft und Bewegung genießen können, ohne eine Bedrohung für die Tierwelt darzustellen. Die Verwendung von gemischten, beruhigenden synthetischen Gesichtspheromonen wie Comfort Zone kann auch im Haus helfen, insbesondere wenn die Katze während der Dämmerungsaktivität (Abend- und Morgendämmerung) eingesperrt ist, wenn sie instinktiv jagen möchte. Das mildert jegliche Frustration.
Diese Strategien werden hier immer beliebter, nicht nur, um Katzen zu schützen, sondern auch, weil sich die Pfleger der Auswirkungen auf die Tierwelt bewusst sind.
Das Training mit dem Geschirr ist eine weitere Methode, die es Katzen und ihren Pflegern ermöglicht, die freie Natur zu genießen und gleichzeitig andere Beutetiere zu schützen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorstellung, Katzen würden zum Spaß töten, eine Fehlinterpretation ihres natürlichen Verhaltens ist. Katzen werden von einem instinktiven Jagdverhalten angetrieben, das nicht nur dem reinen Vergnügen dient. Dies zu verstehen, hilft Tierhaltern, die Komplexität ihrer katzenartigen Begleiter zu verstehen und unterstreicht, wie wichtig es ist, diese natürlichen Verhaltensweisen durch Spiel und bereichernde Aktivitäten zusammen mit unterstützenden synthetischen Pheromonen in der Umgebung zu fördern.
Amanda Campion
Klinische Verhaltenstherapeutin für Katzen